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Den Rhythmus im Blut

Im Gespräch mit Jazzmusikerin Simone Kopmajer

Auszug aus den Hofnachrichten, Ausgabe 3

Sie hat die ganze Welt bereist und gilt als Österreichs international erfolgreichste Jazzsängerin der Gegenwart. Ihre charismatische Art zieht sofort in den Bann. Im Steirerhof war sie zunächst inkognito unterwegs, bis sie auch hier „entdeckt“ wurde …

2014 setzte Simone Kopmajer das erste Mal einen Schritt in die Lobby des Steirerhofs. Damals hatte sie von ihren Eltern zu Weihnachten einen Gutschein für einen Aufenthalt geschenkt bekommen. Sofort begeistert vom Haus, kehrte sie regelmäßig wieder. Das blieb unter den anderen Gästen nicht unbemerkt. So kam es zum Gespräch mit der Familie Unterweger und zum Beginn einer nicht nur künstlerisch besonders wertvollen Zusammenarbeit. Einmal im Monat tritt sie seither gemeinsam mit ihrem Mann Reinhardt Winkler, selbst bekannter Schlagzeuger und Komponist, im Steirerhof auf.

Es ist ein Novum – für das Haus, aber auch für Simone Kopmajer selbst, die gewöhnlich nur Konzerte gibt oder im Ausland auftritt. Die Nähe zu ihrem eigenen Zuhause hat sie ebenso gereizt wie das spezielle Setting. Kommen die Leute sonst dezidiert, um ihrer Musik zu lauschen, spielt sie hier vor einem ganz anderen Publikum. „Viele lassen sich auf die Musik ein, ohne jegliches Wissen, wer da jetzt eigentlich spielt. Sie konsumieren einfach, erfreuen sich an den Klängen, bleiben sitzen. Manche kommen danach sogar und bedanken sich. Es ist einfach schön, wenn wir mit unserer Kunst zu einem gelungenen Urlaubstag beitragen können.“ Andere wiederum kennen sie bereits und bleiben für ihre Darbietungen gerne mal ein paar Stunden länger wach.

„Es ist diese ganz besondere Energie, die hier fließt. Du bist anonym und doch von Herzlichkeit umgeben, du fühlst dich heimelig, wie im eigenen Wohnzimmer, wertgeschätzt von der ersten Sekunde an. Und zwar egal, ob du das erste Mal kommst oder Stammgast bist.“

„Es ist sehr spannend, in beide Rollen zu schlüpfen: Als Gast genieße ich den Steirerhof in vollen Zügen, doch auch als Musikerin fühle ich mich rundum wohl.“

Simone Kopmajer

Ist Simone Kopmajer selbst zu Gast, schätzt sie vor allem die lockere Atmosphäre und Ruhe, die den Steirerhof umgibt. Beides genießt sie mindestens zwei- bis dreimal im Jahr ganz privat. Dann entspannt sie am liebsten im Ruheraum am Kaminfeuer, nimmt in den Korbsesseln am Plateau des Kräutergartens Platz oder trinkt ihren Nachmittags-Kaffee zum Kuchen auf der Terrasse mit Blick über den Pool. „Ich liebe Schokolade und alles Süße. Gemeinsam mit dem Ausblick ist das Genuss pur.“ Dabei trifft sie auch immer wieder bekannte Gesichter – auf Mitarbeiter- und Gästeseite. Von beiden gibt es sehr viele, die dem Haus über Jahre verbunden bleiben. „Ich kann das gut nachvollziehen. Warum soll ich weit verreisen, wenn ich so nahe etwas gefunden habe, wo einfach alles passt.“

Und auch Inspiration für neue Songs findet Simone Kopmajer immer wieder im Steirerhof. Trotz der räumlichen Nähe zum eigenen Wohnort, fühlt sie sich hier wie in einer anderen Welt. Abschalten, sich fallen lassen, einfach mal gar nichts tun, das lässt ihre Gedanken fließen. Vor einigen Jahren wuchs in ihr der Wunsch, ihr Repertoire an Jazzstandards und Coversongs durch eigene Kompositionen zu erweitern und so ihren Gefühlen noch mehr Raum zu geben. „Der eine oder andere Song ist im Steirerhof entstanden. Und wurde sogar hier uraufgeführt. Wie zum Beispiel ,Something new‘.“

Bei ihren Auftritten im Haus performen Simone Kopmajer und Reinhardt Winkler Auszüge aus bestehenden Jazz-Konzerten, probieren aber auch Neues aus und beobachten die Reaktion des Publikums. Dabei ist meist niemandem bewusst, hautnah bei einer Premiere dabei zu sein.
Vielleicht wissen es ja jetzt ein paar Gäste mehr … Die Auftritte werden übrigens sehr spontan von Monat zu Monat geplant - je nachdem, wie es in Simones Spielplan passt. Vielleicht haben Sie ja schon bald das Glück, in den Genuss ihrer einmaligen Jazzmusik zu kommen.

Zur Person:

Simone Kopmajer

Sie wuchs im schönen Bad Aussee in Österreich auf. Von traditioneller Musik umgeben, ließ sie ihre Stimme bereits im Schulchor erklingen, studierte klassisches Klavier und erbrachte ihre Kindheit fernab von Stress und Hektik. Der Umzug in die Landeshauptstadt Graz, wo sie an der Kunstuniversität ihr Studium begann, eröffnete ihr neue Einblicke und ließ den Wunsch in ihr wachsen, professionelle Musikerin zu werden.
Vor allem ihr Ehrgeiz und Wille ermutigten sie, immer weiterzumachen. Ihr Weg führte sie nach New York, wo sich die Gelegenheit bot, mit zahlreichen großartigen Musiker:innen zu studieren und auf der Bühne zu stehen. Zuletzt setzte sie einen weiteren Schritt in ihrer Karriere. Als Songwriterin komponiert und veröffentlicht sie laufend eigene Werke.

Zu hören ist sie vor allem im Ausland, aber auch auf ausgewählten Konzerten in Österreich.
Aktuelles gibt es laufend unter www.simonekopmajer.com

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