Ostern als höchstes christliches Fest nimmt auch einen besonderen Platz im Brauchtum ein: Zu keiner anderen Zeit im Jahr ist es so vielfältig.
Die Osterspeisensegnung gehört in der Steiermark zu den beliebtesten Terminen im Kirchenjahr. Woher der Brauch aber tatsächlich kommt, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Die Segnung der Osterspeisen kann bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Sie wird volkstümlich "Fleischweihe" genannt und gehört in vielen Orten Österreichs zu den bestbesuchten Gottesdiensten im Jahreslauf. Osterbrot (süßes Weißbrot, in manchen Gegenden in Form eines Kipfels), Schinken, Ostereier, Salz, Kren und Kräuter werden am Karsamstag in die Pfarrkirche, zu einer Kapelle oder einem Bildstock gebracht, wo sie nach einem Wortgottesdienst gesegnet werden. Die Osterspeisensegnung ist der fröhliche Abschluss der (früher fleischlosen) Fastenzeit, erinnert an die Mähler, die Jesus mit den Menschen hielt, ermuntert zum Lob Gottes und fördert Gemeinschaft und Gastfreundschaft.
In den Abendstunden werden dann im ganzen Land Osterfeuer entfacht – immer wieder mit der Flamme der Osterkerze, die zuvor geweiht wurde. Vorwiegend in der Südsteiermark werden dafür sogar eigene Holzkonstruktionen in Form von Kreuzen, Kelchen oder Christusmonogramme aufgestellt.
Die Osterfeuer/Frühlingsfeuer dienten zum endgültigen Austreiben des Winters, zum Begrüßen des Frühlings und der Sonne. Mit dem Feuer hoffte man auf gute Ernten.
Zu den Osterspeisen gehört traditionellerweise auch das Weihbrot, welches noch gerne selbst gebacken wird.
Hier das Rezept von Gästebetreuer Hans Toberer: