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Wo die Energie fließt

Viele kennen die Meridiane, Energieleitbahnen, welche die Lebensenergie ( QI ) durch den Körper fließen lässt. Meridiane sind auch die Verbindung zu den Organen und deren Funktionen und können durch Akupunktur oder Akupressur positiv beeinflusst werden. Es gibt zwölf Hauptmeridiane, die jeweils einem Yin- oder Yang-Organ zugeordnet sind, sowie acht außergewöhnliche Meridiane, die in der Körpermitte verlaufen.

Doch worauf beruht die Meridianlehre bzw. wann ist sie entstanden?

Die grundlegende Lehre von Yin und Yang wurde erstmals etwa 700 v. Chr. Im „Buch der Wandlung“ (I Ging) beschrieben. Das Buch des Gelben Kaisers über die Inneren Medizin ist wohl das älteste medizinischen Fachwerk und entstand wahrscheinlich zwischen 475 und 221 v. Chr. In diesem Buch wird erstmals das ganzheitliche Bild des menschlichen Lebens erfasst und somit das Fundament der wesentlichen und bestimmenden Vorstellungen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die auch heute noch ihre Gültigkeit haben, erstellt. Es werden die grundlegenden Konzepte zur Anatomie, Physiologie, Ätiologie, Pathologie und Diagnostik aufgezeigt. Berücksichtigt werden nicht nur äußere (z.B.: geographische, klimatische und jahreszeitliche) Einflüsse, sondern auch innere (Emotionen und unsere Reaktionen darauf). Daraus ergibt sich ein Gesamtbild, wie unsere Umwelt und unsere Art zu leben unsere Gesundheit mitbestimmen.

Der ganzheitliche Charakter der TCM beinhaltet Körper, Seele und Geist, die Einflüsse von Jahreszeiten und Naturereignissen. Krankheit und Gesundheit werden nicht getrennt für sich, sondern innerhalb eines großen, sich bedingenden Ganzen betrachtet. Nichts steht für sich allein, sondern alles ist immer in einer wechselseitigen Beziehung zu allem anderen und somit einem ständigen Prozess des Wandels und der Veränderung unterworfen.

Krankheit ist daher nicht einfach ein unabwendbares Schicksal, vielmehr hängt Gesundheit davon ab, wie sehr sich der Mensch in das von der Natur vorgegebene Ordnungsgefüge einfindet.

Yin & Yang

In der Natur und im Leben ist immer alles im Gleichgewicht. Zwei gegenseitige Pole bedingen sich gegenseitig, das eine kann ohne das andere nicht sein, zusammen stehen sie im Gleichgewicht. Das Lebensprinzip leitet sich aus der Vereinigung der Gegensätze ab: Weiblich (Yin) und männlich (Yang). In jedem Weiblichen steckt auch ein Teil des Männlichen und andersrum. So wird auch die Erde dem Yin und das Weltall dem Yang zugeordnet.

Ein Gleichgewicht dieser beiden Pole ist die oberste Ordnung. Yin wird zu Yang und umgekehrt. Und genau so ist auch das Wechselspiel der Meridiane aufgebaut: 2 Yin-Meridiane folgen 2 Yang-Meridianen, danach wieder 2 Yin-Meridiane, bis der Energiefluss wieder von vorne beginnt. Jedem Meridian ist auch eine Tageszeit zugeordnet, in der er am aktivsten ist. (Organuhr nach dem Meridiansystem). Alle 2 Stunden löst im Uhrzeigersinn ein Meridian den anderen ab.

Jeder Meridian hat also zu einer bestimmten Tages-bzw. Nachtzeit die meiste Energie. Die Energie bewegt sich frei durch alle Meridiane und durchflutet diese in Form einer Welle. Jeder Meridian und das damit verbundene Organsystem zeigt deshalb im Laufe eines Tages einen maximalen Fülle-Zustand und einen energetischen Leere-Zustand. Dieses wird auch als Kreislauf der Meridiane beschrieben. Die beiden außerordentlichen Meridiane, Konzeptionsgefäß (Ren Mai – Yin Regulator bzw. Kontrolle) und Gouverneur (Du Mai – Yang Regulator bzw. Kontrolle), verlaufen über die Körpermitte.

Die Namen der Meridiane stammen von den Lebensfunktionen (z.B.: 3 Fach-Erwärmer, und Kreislauf) und den Organen. Wir zählen sechs Yin Organe, und sechs Yang Organe. Jeweils ein Yin Organ und ein Yang Organ sind miteinander gekoppelt und bilden zusammen eine energetische Einheit. Jedes dieser Paare wird von einem der fünf Wandlungsphasen – ELEMENTE – kontrolliert.

Dieses Wissen wird übrigens auch im Shiatsu angewendet.

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